Genehmigungspflichtiges Tauchen in Sachsen


Zur Lage: Wir alle wissen um die Verbote, Regeln und Einschränkungen, die uns Tauchern unser Hobby nicht immer leichter machen. Seit dem Sommer '98 hat Sachsen ein Gewässergesetz, das Tauchen genehmigungspflichtig macht. In den meisten Unteren Wasserbehörden (Landkreis), die für die Erteilung solcher Genehmigungen im Einzelfall zuständig sind, ist die Umsetzung dieses Gesetzen mangels Praxis jedoch unklar.

Das Gesetz sieht vor, dass jeder Taucher, für das Gewässer in dem er/sie tauchen möchte, selbst eine Genehmigung der zuständigen Unteren Wasserbehörde (das ist meist das Umweltamt des Landratsamtes) einholen muss. Also nicht das Gewässer wird zum Tauchen freigegeben, sondern jeder Taucher bekommt persönlich eine Genehmigung für das/die beantragten Gewässer. Ihr merkt schon, hier brüllt das "Amtsseepferdchen".

Voraussetzung für eine Genehmigung der Unteren Wasserbehörde ist die Vorlage eines Einverständnis des Eigentümers des Gewässers. Aus dieser Gesetzeslage ergeben sich herrliche Gedankenspiele. "Was ist wenn . . ."
 

Unsere Genehmigung: Wir haben, als erster Tauchverein in ganz Sachsen, eine Genehmigung für alle uns wesentlich erscheinenden Tauchgewässer im gesamten Landkreis erhalten. Hierbei haben wir uns auf die Praxis geeinigt, dass diese Genehmigung alle Vereinsmitglieder und Gäste des Vereins einschließt. Dies ist wohl die gängigste und sinnvollste Lösung unter den gegebenen Umständen.

Dass wir diese gewissermaßen "Mustergenehmigung" für den Landesverband, fast wie selbstverständlich, erhalten haben, ist sicher auch auf jahrelange gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Landkreis zuzuschreiben.
 

Allgemein: Solange die Gesetze so gelten und keine praxisnäheren Verfahren Einzug halten, ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit der örtlichen Vereine mit den Behörden nicht durch kurzsichtiges und egoistisches Verhalten gefährdet wird. Gerade die Arbeit der Vereine prägt vor Ort ein positives Bild des Tauchsports und oft haben sie mit Eigentümern, Pächtern und anderen Nutzern Übereinkünfte getroffen, die das Tauchen erst ermöglichen. Aus diesen und noch vielen anderen Gründen sollte man sich am besten bei den Vereinen vor Ort informieren. Natürlich erspart man sich dadurch auch unbefriedigende Tauchgänge in unbekannten Gewässern.